Portrait über Petra Madyda (Direktorin des BBZ „Lette Verein“ in Berlin)
Will Schul- und Berufswelt verknüpfen
Über die Bildungslandschaft der Hauptstadt fällt Petra Madyda ein hartes Urteil. „In Berlin wird zu viel gejammert und zu wenig überlegt, was man als Bildungsinstitution selbst tun kann.“ Madyda sieht sich als Anpackerin: Die berufliche Bildung in der Hauptstadt will sie vom „Risikoschüler“ zum „Überflieger“ machen.
Die 61-Jährige leitet die Stiftung „Lette-Verein Berlin“, die ein Berufsbildungszentrum in Berlin-Schöneberg trägt, das insgesamt sieben Schulen umfasst. Neulich haben sie dort einen halbjährigen Vorkurs angeboten – für Jugendliche, denen trotz Mittlerer Reife Vorkenntnisse für eine Ausbildung fehlen. Die Idee: Wer lernwillig ist, kann danach doch anfangen. Geklappt hat das gut, meint Madyda. >> Artikel lesen
Portrait über Clemens Wieland (Senior Expert Bertelsmann Stiftung)
Perspektivlose Jugendliche Chancengerecht Ausbilden
Clemens Wieland trägt einen reformistischen Gedanken im Herzen: Bei der Bertelsmann Stiftung setzt sich der Senior Expert seit mehr als 20 Jahren für die nächste Generation ein. Den Fokus legt Wieland dabei auf junge Menschen, die drohen, aus unserem Bildungssystem zu fallen. Er gilt als Experte für berufliche Bildung, Berufsorientierung in der Schule und das Management von Übergängen – primär von der Schule in den Beruf.
Mit seiner Arbeit möchte Wieland (55) die Öffentlichkeit für Themen sensibilisieren und Stakeholder in der beruflichen Bildung erreichen. Seine ersten Berufsjahre nach dem VWL-Studium war er in der Wirtschaftsforschung tätig und Dozent der Verwaltungs- und Wirtschaftsakademie Aachen. Heute sieht er sich in der Bertelsmann-Stiftung als Mittler. >> Artikel lesen
Geborgenheit als Antwort auf Verletzlichkeit
Wie man Kinder angesichts von Krieg gut begleitet

Bilder brennender Häuser und bedrohter Menschen, besorgte Erwachsene – der Krieg in Europa verängstigt auch die Kinderherzen hierzulande. Die Internistin und Klinische Psychologin Dr. Veronika Gmeiner erklärt, wie Kinder auf das Kriegsgeschehen reagieren und wie wir sie gut begleiten können, ohne eine heile Welt vorzugaukeln.
Nach den Ereignissen im September 2011 rund um das World-Trade-Center gab es zunehmend Studien zur Traumatisierung von Beobachtenden. Man stellte fest: Auch Betrachter und Zuhörer eines Anschlags, einer Folter oder eines Unfalls können ähnliche Symptome erleiden wie die Opfer derselben.
Dasselbe geschieht laut der Psychologin Dr. Veronika Gmeiner derzeit gerade in Europa. Alle Kinder in Deutschland fühlen sich bedroht, wenn Kriegsmeldungen und -bilder ungehemmt auf sie einströmen. Dazu sagt Gmeiner: „Auch das bloße Beteiligtsein, vor allem durch bedrohliche Bilder und Meldungen, kann zu einem Trauma führen. Die Informationen einzuordnen ist für Kinder wichtig, denn Bedrohungsphantasien erzeugen noch mehr Ängste und ein diffuses Gefühl der Ohnmacht.“
Woran jedoch bemerken Bezugspersonen, ob ihr Kind an den Kriegsmeldungen leidet? An erster Stelle steht der Psychologin zufolge erst einmal die Klärung ̶ schließlich ist auch denkbar, dass das Kind etwas anderes als der Krieg bedrückt. >> Artikel lesen
Meditation in der Mittagspause – Die Europa-Uni Viadrina macht es vor

Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder bietet gestressten Studierenden angeleitete Meditationen in der Mittagspause, Achtsamkeits-Workshops und einen Mindful-Monday-Blog. Maria Köpf hat sich das Programm der Universität genauer angeschaut.
Marianne Tatschner ist eine dynamische, aufgeweckte Person, die den Dingen gerne auf den Grund geht. Ihre Diplomarbeit in Psychologie an der Freien Universität Berlin schrieb sie über “Achtsamkeitsbasierte Therapieansätze”. Das war im Jahr 2010. Heute arbeitet sie als Psychologin u.a. an der Europa-Universität Viadrina und als Lehrerin für MBSR (Stressbewältigung durch Achtsamkeit).
Längst ist ihr die Achtsamkeit zur Herzensangelegenheit geworden. In Beratungen, Kursen und einem Blog bringt sie Student:innen die Praxis näher, um sie bei einem stressfreien und ausgeglichenen Weg durchs Studium zu unterstützen. >> Artikel lesen
„Viele wissen nicht, dass Meditation zu Beginn keine Entspannung bewirkt, weil man sich ja mit der Situation konfrontiert, in der man sich befindet“.
Marianne Tatschner, AVE-Institut.de
Hase- oder Igelstudium?
Schnelles, fokussiertes vs. breites, fundiertes Studium

Was ist besser: Sein Studium schnell und fokussiert „durchziehen“? Oder kann es auch sinnvoll sein, beim Studieren links und rechts die Augen offen zu halten und sich breit aufzustellen? Maria Köpf hat sich für dich bei Studienberatern schlau gemacht und stellt fest: Es kommt darauf an, was das Ziel und wie die Voraussetzungen sind.
Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Eine Studentin möchte Ärztin werden, sieht sich aber weder in einer deutschen Klinik noch in einer Praxisniederlassung. Sie möchte zu ‚Ärzte ohne Grenzen‘, damit sie im Ausland dort tätig sein kann, wo akute Mangelversorgung herrscht. Wie ginge eine solche Studentin am besten vor? Bräuchte sie eher ein „Hasestudium“ oder ein „Igelstudium“ , um im Bild eines bekannten Märchens der Gebrüder Grimm zu bleiben? >> Artikel lesen
Akademiker mit Lehre

Als Student einen Ausbildungsberuf ergreifen? Für Sophie erwies sich ihr Lehramtsstudium als berufliche Sackgasse: „Ich kann mich nicht erinnern, dass vor dem Abitur konkrete Berufsvorbereitung in der Schule thematisiert wurde. Und so landete ich gutgläubig in einem Studium, das überhaupt nicht meinen Fähigkeiten entsprach“, bewertet die 37-jährige angehende Finanzbuchhalterin heute ihr Studium. >> Artikel lesen
Arbeiten als Hiwi

Die Hochschule nicht nur als Lernort, sondern auch als Arbeitsstelle zu betrachten? Das können nicht nur angehende Professoren. Jedes Semester locken Jobs als studentische Beschäftigte, sich die Fahrt zur Arbeit zu sparen, einen akzeptablen Stundenlohn und womöglich eine Festanstellung zu erhalten.
Als Lu Bai (42) ihr Studium begann, wusste sie selbst noch nicht, was ein Hiwi ist. Dann wurde eine solche Stelle an der Mediothek der Freien Universität Berlin frei und sie konnte Studenten beraten, rasch eine neue Sprache zu lernen – und Dozenten helfen, Kursmaterialien an Studenten zu auszugeben.
Sie fand schon als Studentin, dass ein Nebenjob auch zu ihrer Persönlichkeit und ihren Interessen passen sollte. Als Hilfswissenschaftlerin in der Mediothek der Freien Universität Berlin gelang ihr all das: einen lukrativen Studentenjob an einem Ort zu finden, an dem sie sich wohl fühlte und die Möglichkeit, andere Menschen zu beraten.
Nach dem Studium wurde sie im Sekretariat der Zentraleinrichtung übernommen. Heute arbeitet sie als nichtwissenschaftliche Mitarbeiterin in Festanstellung für die Sinologie der FU Berlin.
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Sprachbarrieren

Die Zahl ausländische Ärzte und Pflegekräfte hat in den letzten Jahren deutlich zugenommen. Ohne sie blieben viele Stellen unbesetzt. Trotz fachlicher Expertise kommt es jedoch im Klinikalltag immer wieder zu Sprachproblemen.
Der Patient verlangte nach einer Ente. Warum nur, wunderte sich Faisal Hamdo, wollte der Patient ausgerechnet ein Tier im Krankenhaus haben? Dass der Patient mit einer „Ente“ eine Urinflasche meinte, war dem syrischen Physiotherapeuten nicht klar – trotz Fachsprachkurs. kma Artikel Sprachbarrieren lesen
Wenn die Geschichte sich an die Nase fasst
Als Die Vertreibung der Gerta Schnirch (Vyhnání Gerty Schnirch) 2009 in Tschechien erschien, war die Courage, die lange tabuisierte Vertreibung der Sudetendeutschen aus der Tschechoslowakei anzusprechen, per se preisverdächtig. 2010 erhielt die Schriftstellerin Kateřina Tučková für ihren Roman den Leserpreis der wichtigsten tschechischen Literaturauszeichnung Magnesia Litera. Die überfällige deutsche Übersetzung erschien erst fast ein Jahrzehnt später unter dem Titel Gerta. Das deutsche Mädchen. In deutschen Medien herrscht Respekt vor der gründlichen Recherche und Aufarbeitung des Themas, auch wenn der Roman nicht frei von Klischees bleibt. Letztlich überzeugt jedoch die beseelte Darstellung der gebrochenen Realitäten bis in die Enkelkindergeneration. >> Artikel lesen
Gift oder Medizin? Pharmazie studieren…
Spätestens seit dem Film „Die Apothekerin“ wissen wir, dass der Beruf des Pharmazeuten viel Verantwortung bedeutet. In der Romanvorlage von Ingrid Noll missbraucht die bizarr-mörderische Apothekerin ihr Berufswissen, um Gift zu mischen. Schon Paracelsius formulierte im Mittelalter: „Die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift.“ Die richtige Dosierung und die Wirkung von Medikamenten lehrt das Pharmazie-Studium. AbsolventInnen werden meist mit sicheren Jobs belohnt. Denn sie stehen einem wachsenden Gesundheitswesen gegenüber. https://www.studis-online.de >> Artikel lesen