Bildung

Meditation in der Mittagspause – Die Europa-Uni Viadrina macht es vor

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Die Europa-Universität Viadrina in Frankfurt an der Oder bietet gestressten Studierenden angeleitete Meditationen in der Mittagspause, Achtsamkeits-Workshops und einen Mindful-Monday-Blog. Maria Köpf hat sich das Programm der Universität genauer angeschaut. 

Marianne Tatschner ist eine dynamische, aufgeweckte Person, die den Dingen gerne auf den Grund geht. Ihre Diplomarbeit in Psychologie an der Freien Universität Berlin schrieb sie über “Achtsamkeitsbasierte Therapieansätze”. Das war im Jahr 2010. Heute arbeitet sie als Psychologin u.a. an der Europa-Universität Viadrina und als Lehrerin für MBSR (Stressbewältigung durch Achtsamkeit).

Längst ist ihr die Achtsamkeit zur Herzensangelegenheit geworden. In Beratungen, Kursen und einem Blog bringt sie Student:innen die Praxis näher, um sie bei einem stressfreien und ausgeglichenen Weg durchs Studium zu unterstützen.

„Die Konfrontation mit der momentanen Situation oder derzeitigen Gefühlen und Gedanken im Zuge der Achtsamkeit kann manchmal, aber nicht immer, zu Entspannung führen. Etwa, wenn man weniger gegen sich selbst und das Erlebte ankämpft und ein anderes Verhältnis zum Denken aufbaut“

Abenteuer Achtsamkeit

Im Rahmen ihrer Beschäftigung in der Psychologischen Studierendenberatung leitet Tatschner seit Mai 2018 eine Meditationsgruppe in einem eigens hergerichteten Raum, wie sie begeistert erzählt. Die offene Meditationsgruppe richtet sich an Student:innen und Mitarbeitende der Universität. Die Gruppe trifft sich zweimal  wöchentlich in der Mittagspause für 30 Minuten, um sich auf das „Abenteuer Achtsamkeit“ einzulassen.

Auf ihrer Webseite verdeutlicht die Psychologin, dass Achtsamkeit mitnichten ein idealisierter und diffuser Zustand der Gedankenleere, Ruhe oder Entspannung sei. Vielmehr verbirgt sich hinter dem Begriff die Fähigkeit, im Frieden mit sich und dem zu sein, „was ist“ – auch wenn sich die Situation gerade eher unangenehm oder neutral anfühle.

Was Neulinge bei Meditation oft vermissen

„Das ist auch die häufigste Irritation von Anfängern einer Meditationseinheit oder eines Achtsamkeits-Workshops – manche zeigen sich enttäuscht, dass sie nicht mit dem Denken aufhören und sich augenblicklich entspannen können“, sagt Marianne Tatschner amüsiert, ohne es wertend zu meinen. „Viele wissen nicht, dass Meditation zu Beginn keine Entspannung bewirkt, weil man sich ja mit der Situation konfrontiert, in der man sich befindet“.

Für sofortige Entspannung eigne sich hier eher progressive Muskelentspannung, Autogenes Training oder Imagination. „Die Konfrontation mit der momentanen Situation oder derzeitigen Gefühlen und Gedanken im Zuge der Achtsamkeit kann manchmal, aber nicht immer, zu Entspannung führen. Etwa, wenn man weniger gegen sich selbst und das Erlebte ankämpft und ein anderes Verhältnis zum Denken aufbaut“, weiß Tatschner.

Es geht ihr, das merkt man im Gespräch schnell, nicht allein um den bloßen Stressabbau. Sie möchte einen wachen Blick nach innen und nach außen schulen, damit man mehr beobachtet, mehr akzeptiert, sich weniger optimiert und sich seltener in der eigenen Gedankenwelt verliert. Zu den Meditationen kommen über Monate und sogar Jahre oft dieselben Teilnehmer:innen – der Erfolg gibt dem Konzept offenbar Recht. Während an den Meditationen zwischen zwei und neun Student:innen teilnehmen, beteiligen sich an den Achtsamkeits-Workshops bis zu 20 Teilnehmer:innen.  >> vollständigen Artikel lesen 

Schnelles, fokussiertes vs. breites, fundiertes Studium

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Was ist besser: Sein Studium schnell und fokussiert „durchziehen“? Oder kann es auch sinnvoll sein, beim Studieren links und rechts die Augen offen zu halten und sich breit aufzustellen? Maria Köpf hat sich für dich bei Studienberatern schlau gemacht und stellt fest: Es kommt darauf an, was das Ziel und wie die Voraussetzungen sind.

Stellen wir uns folgendes Szenario vor: Eine Studentin möchte Ärztin werden, sieht sich aber weder in einer deutschen Klinik noch in einer Praxisniederlassung. Sie möchte zu ‚Ärzte ohne Grenzen‘, damit sie im Ausland dort tätig sein kann, wo akute Mangelversorgung herrscht. Wie ginge eine solche Studentin am besten vor? Bräuchte sie eher ein „Hasestudium“ oder ein „Igelstudium“ , um im Bild eines bekannten Märchens der Gebrüder Grimm zu bleiben?  >> Artikel lesen

Akademiker mit Lehre

Als Student einen Ausbildungsberuf ergreifen? Für Sophie erwies sich ihr Lehramtsstudium als berufliche Sackgasse: „Ich kann mich nicht erinnern, dass vor dem Abitur konkrete Berufsvorbereitung in der Schule thematisiert wurde. Und so landete ich gutgläubig in einem Studium, das überhaupt nicht meinen Fähigkeiten entsprach“, bewertet die 37-jährige angehende Finanzbuchhalterin heute ihr Studium.  >> Artikel lesen

Arbeiten als Hiwi 

Die Hochschule nicht nur als Lernort, sondern auch als Arbeitsstelle zu betrachten? Das können nicht nur angehende Professoren. Jedes Semester locken Jobs als studentische Beschäftigte, sich die Fahrt zur Arbeit zu sparen, einen akzeptablen Stundenlohn und womöglich eine Festanstellung zu erhalten.  www.studis-online.de  >> Artikel lesen

Gift oder Medizin? Pharmazie studieren…

Spätestens seit dem Film „Die Apothekerin“ wissen wir, dass der Beruf des Pharmazeuten viel Verantwortung bedeutet. In der Romanvorlage von Ingrid Noll missbraucht die bizarr-mörderische Apothekerin ihr Berufswissen, um Gift zu mischen. Schon Paracelsius formulierte im Mittelalter: „Die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift.“ Die richtige Dosierung und die Wirkung von Medikamenten lehrt das Pharmazie-Studium. AbsolventInnen werden meist mit sicheren Jobs belohnt. Denn sie stehen einem wachsenden Gesundheitswesen gegenüber.  https://www.studis-online.de >> Artikel lesen

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Kopf, Geist und Psyche

30. Januar 2022

Screenshot von Maria Köpf, Magazin „AMIRA-Welt. Mit Freude Wissen teilen, S. 26.
Screenshot von Maria Köpf, Magazin „AMIRA-Welt. Mit Freude Wissen teilen, S. 27
Screenshot von Maria Köpf, Magazin „AMIRA-Welt. Mit Freude Wissen teilen, S. 29 obere Hälfte
Tipps aus dem Resilien-ABC von Prof. Jutta Heller: https://juttaheller.de/resilienz/resilienz-abc/definition-individuelle-resilienz

Mit Achtsamkeit entspannter durchs Studium

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Das Praktizieren von Achtsamkeit kann der Schlüssel für ein ruhigeres und fröhlicheres Studium werden. Wie man als Student:in den Einstieg findet, schreibt Journalistin Maria Köpf und hat Anregungen für mehr Achtsamkeit im Studium zusammengestellt.

An die schönen Zeiten im Studium werden wir uns immer erinnern. An dieses Gefühl der Freiheit und Unbeschwertheit. Die Möglichkeit, uns mit Gleichgesinnten auszutauschen. Das selbstbestimmte Leben in einer Wohngemeinschaft. An Latte-Macchiato-Pausen, witzige Dozenten, anregende Wissenschaft oder inspirierende Lektüre.

Ein Studium setzt uns aber auch stressigen Situationen aus. Prüfungen und Praktika, Nebenjobs, Gedankenkarussells, Schreibblockaden, Ärger mit dem/der WG-Partner:in und Mitmenschen, die wir als unangenehm wahrnehmen, erfordern viel Gelassenheit und Selbstvertrauen. Das ständige Streben nach übertriebener Optimierung und die fehlende Unterstützung von außen können an unserer Motivation nagen.

Das Praktizieren von Achtsamkeit kann hier zum Schlüssel für ein ruhigeres und fröhlicheres Studium werden. >> Artikel lesen

Der Teufel ist ein „Loser“

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Marius Kanner ist kein Angsthase. Aber er hat beinahe ständig und vor fast allem Angst. Denn Kanner leidet an Schizophrenie. Schon fast sein halbes Leben lang.

Marius Kanner, der eigentlich anders heißt, geht bedächtig. Mit klobigen Schuhen tritt er in den Flur, auf seinem kurz geschnittenen braunen Haar einen großen weißen Kopfhörer. Der dunkle Parka verleiht dem noch jugendlichen Gesicht etwas Schweres. Kanners kräftige Finger zerren hektisch an den Schürsenkeln. „Die Schulferien waren schön. Es waren zwei Wochen lang fast keine Menschen im Bus“, erzählt er mir. Heute wird die Busfahrt für den Berliner wieder anstrengend. Bis er seine Arbeitsstätte erreicht. Dann ist er unter Freunden. >> Artikel lesen

Gesundheitspolitik und Pharmamarkt

Health-Experte überzeugt: „Apotheken müssen digitaler werden“

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Es gibt bereits viele Möglichkeiten zur digitalen Förderung von Vor-Ort-Apotheken. Dass der digitale Wandel Apotheken massiv fördern kann, ist auch Maximilian Wilke ein großes Anliegen. Er ist Startup-Unternehmer der App „whats in my meds“ und Inhaber der vitalfunktion GmbH: „Selbst bei der Interaktion mit den Patienten kommen schon heute zahlreiche digitale Tools zum Einsatz. Zum Beispiel kommen Vorbestell-Apps, Wechselwirkungs-Checks oder klassische Webpräsenzen zum Einsatz, damit Apotheken besser interagieren können“, bekräftigt Wilke im Gespräch mit apomio.1

Experte Maximilian Wilke: „Digital sein bedeutet nicht nur, Onlinewerbung zu schalten!“

Viele Apotheken seien sich aber noch nicht bewusst, dass digital sein nicht nur bedeutet, Onlinewerbung zu schalten. „Ein Punkt, bei dem Apotheken allerdings noch besser werden können, ist der stärkere Einsatz digitaler Tools im Alltag“, findet der approbierte Apotheker und fügt hierzu ein gutes Beispiel ins Feld: „Etwa eine Beratungssoftware zum Thema Unverträglichkeiten, die gezielt in einer Apotheke eingesetzt wird“.2 Häufig würden sich betroffene Patienten dank eigener Recherche bereits selbst gut bei Unverträglichkeiten auskennen. Glänze ein Mitarbeiter vor einem solchen Patienten mit Halbwissen, hinterließe dies jedoch einen schlechten Eindruck.

„Digitale Software kann Apothekenmitarbeiter perfekt ergänzen“

„Hier können Software und Künstliche Intelligenz helfen, apothekerliches Fachwissen zu untermauern“, ergänzt der Start-Up-Unternehmer.3 Auch dass im Rahmen der Digitalisierung die Arbeitsplätze in Vor-Ort-Apotheken sinken, glaubt Maximilian Wilke nicht: „Im Gegenteil – ich bin überzeugt, dass die Arbeitsplätze in Apotheken mit fortschreitender Digitalisierung eher noch steigen. Die Menschen suchen in einer zusehends anonymeren Digitalwelt Kontakte zu empathischen Fachpersonen“, betont er.4 Kunden bevorzugten nach wie vor leibhaftige Menschen anstelle von Programmen. >> Artikel lesen

Doktor Box: Weitere Tracing App zur Corona-Nachverfolgung

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Mit kleinen weißen Bluetooth-Boxen in Apotheken, Supermärkten, Hotels und an anderen öffentlichen Orten will das Berliner Start-Up-Unternehmen „Doctor Box“ demnächst Corona-Kontakte tracen. Anders als die Corona-Warn-App des Bundes wird zwar nicht mitgeteilt, ob der eingehaltene Abstand für eine Virusübertragung spricht. Allerdings bietet die App aus Datenschutzsicht Vorteile gegenüber der offiziellen Corona-Warn-App.

Der App-Gründer Dr. Oliver Miltner ist nach wie vor praktizierender Orthopäde und Unfallchirurg. Als er Anfang 2018 gemeinsam mit einem befreundeten Tech-Investor die App „Doktor Box“ ins Leben rief, trieb ihn die lückenlose Speicherung von Patientendaten an einem zentralen Ort an. Seine kostenlose App speichert für den Patienten relevante Arztbriefe, Testergebnisse, Impfungen und Labordaten zentral an einem Ort. >> Artikel lesen

Wachsende Cannabisumsätze bei spezialisierten Apotheken

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„Während unsere Apotheke im Jahr 2017 anfänglich noch 20 Patienten mit Cannabis-Rezepturen belieferte, sind es heute bis zu 1000 Rezepte im Monat“, sagte der Pharmezeut einer Apotheke im Raum Köln-Bonn, deren Standbein unter anderem die Abgabe von Medizinal-Cannabis geworden ist. Die Therapie mit Medizinalcannabis erfährt aus seiner Sicht in Deutschland wachsenden Zuspruch. Wohlgemerkt hatte seine Apotheke sich auf einen Schwerpunkt mit Cannabis eingelassen und gleich zu Einführung des Medizinal-Cannabis im Jahr 2017 kein Neuland gescheut. >> Artikel lesen

MwSt, Festbetrag & Co: Viel Mehrarbeit ab 1.07. in Apotheken

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Die Bundesregierung hat im Juni die befristete MwSt-Senkung zur Bewältigung der Coronakrise beschlossen. Ziel ist es, die Kaufkraft zu erhöhen und so die Konjunktur anzukurbeln. Für Apotheken kann dies mehr Kundschaft – aber auch eine Nervenbelastung bedeuten. Diese und weitere Änderungen im Überblick.  >> Artikel lesen

Ratspräsidentschaft: Folgen für den deutschen Apothekenmarkt?

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Nach Presseinformationen des Bundesgesundheitsministeriums sollen während der deutschen EU-Ratspräsidentschaft in den kommenden 6 Monaten Lehren aus der Corona-Pandemie gezogen werden. „Nur so können wir bei internationalen Krisen geschlossener und schneller handeln“, so das Fazit des Bundesgesundheitsministeriums.

Seit 1. Juli ist Deutschland für ein halbes Jahr der Strippenzieher auf der politischen Bühne des EU-Rats. Gesundheitlicher Schwerpunkt im Europarat soll laut eines Erklärvideos des Pressereferats die „Reaktionsfähigkeit auf Gesundheitskrisen“1 werden.  >> Artikel lesen

Das eRezept: gematik GmbH veröffentlicht genaue Vorgaben zur eRezept-App

Die gematik, hinter der letztlich das Bundesgesundheitsministerium steht, hat am 30. Juni nun ein Paper für die Umsetzung der eRezept-App veröffentlicht. Die App-Vorgaben, die den Namen „Release 4.0.0“ tragen, erläutern die genaue Umsetzung der Telematikinfrastruktur für die eRezept-App –auch in Vorwegnahme der ePatientenakte und der Digitalkommunikation im Gesundheitswesen.  >> Artikel lesen

9,75 Milliarden Euro: Konjunkturspritze für den deutschen Gesundheitssektor 

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Die Große Koalition zeigt sich um das Gesundheitswesen und die inländische Arzneimittelproduktion besorgt. Anfang Juni beschlossen CDU, CSU und SPD ein Konjunkturpaket in Höhe von 130 Milliarden Euro, um „mit Wumms aus der Coronakrise zu kommen“, wie es Olaf Scholz (SPD) bei der anschließenden Presserunde zum Ergebnis des Koalitionsausschusses ausdrückte. Davon sind 9,75 Milliarden Euro vorgesehen, um das Gesundheitswesen in Deutschland zu festigen und anzukurbeln.  >> Artikel lesen

Patientendaten-Schutzgesetz (PDSG): Sensible Gesundheitsdaten gut verpackt? 

„Digitale Lösungen schnell zum Patienten bringen und dabei sensible Gesundheitsdaten bestmöglich schützen“, dies soll laut Kabinettbeschluss das neue „Patientendaten-Schutzgesetz“ (PDSG) ermöglichen. Die ABDA und das APS sehen die Zielrichtung des Gesetzesentwurfs als vielversprechend. Bauchschmerzen bereiten ihnen jedoch aufweichbare Formulierungen und fehlende technische Details zum Umgang mit eRezept- und ePatientendaten.  >> Artikel lesen

Remdesivir: Erste Wirksamkeitsstudien veröffentlicht 

Remdesivir gilt weltweit als Hoffnungsträger zur Behandlung schwerer klinischer Coronavirus-Verläufe. Anfang Juni proklamierte der Pharmahersteller Gilead Sciences eine weitere Pressemitteilung, wonach eine Phase-III-Studie bei mittleren COVID-19-Erkrankungen signifikante Ergebnisse aufzeigt: „Patienten zeigten im Rahmen einer 5-tägigen Behandlung mit Remdesivir eine um 65 Prozent höhere klinische Verbesserung“, so die erfreuliche Nachricht.  >> Artikel lesen

Apotheken in Pandemie-Zeiten: Balanceakt im Ungewissen   

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Spätestens seit 28. Januar ist das Coronavirus in Deutschland angekommen, als der erste offiziell gemeldete Fall bestätigt wurde. Wie geht es Apotheken hierzulande bislang mit den Entwicklungen? 

Aktuell mehren sich Medienberichte, wonach seit letzter Woche die Zahl der Infizierten in Deutschland rasanter wächst als zum Vergleichstag in Italien. Bereits am 2. März wurde das Risiko, sich in Europa mit dem Coronavirus zu infizieren, von der EU-Gesundheitsbehörde ECDC von „mittel“ auf „hoch“ gesetzt, wie EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen in Brüssel erklärte. „Das Virus breitet sich weiter aus“, schloss von der Leyen ihre Erklärung. >>Artikel lesen

Auswirkungen der Corona-Krise auf den Pharmamarkt   

Die Gefährdungssituation durch die sich grenzüberschreitend entwickelnde Erkrankung COVID-19 in Deutschland führte seit Ende Januar zu enormen Hamsterkäufen in Apotheken. Seit Beginn der Corona-Krise zeigt sich jedoch enormes Engagement der Vor-Ort- und Versandapotheken, den Anforderungen der Patienten gerecht zu werden.  >>Artikel lesen

Coronavirus: Impfstoffe und Medikamente in Sicht?   

Der Verband Forschender Arzneimittelhersteller e.V. (VfA) hat auf seiner Internetseite mitgeteilt, dass derzeit nicht nur Impfstoffe, sondern auch Medikamente gegen das Coronavirus SARS-CoV-2 entwickelt werden.  >>Artikel lesen

Impfstoffe: 17 riskante Engpässe   

Seit über 4 Jahren zeigen sich viele Arzneimittel und Impfstoffe in Deutschland über Wochen und Monate hinweg nicht lieferbar. Lieferengpässe gehen damit längst über gelegentliche Arzneimittelskandale aufgrund von gesundheitsschädlichen Nebenprodukten bei der Wirkstoffherstellung hinaus. Ob Augentropfen, Antazida, Antidepressiva, Schmerzmittel oder Blutdrucksenker – eine große Anzahl alltäglicher Therapeutika wird in zu geringer Menge produziert oder in besser bezahlenden Nachbarländer exportiert. >>Artikel lesen

Die Grünen profitierten bei der Europawahl von der Schwäche der Großen. Dazu werden sie von jungen Menschen, die nach einer ökologischen Trendwende rufen, in bislang ungeahnte Höhen katapultiert. Welche Aussichten verspricht der Wahlausgang bei der Europawahl im vergangenen Mai für einen besseren, bewussteren Umgang mit der Umwelt?  >> Artikel lesen

Der Brexit kommt unausweichlich. Ende März 2019 soll der Austritt des britischen Königreichs aus der EU rechtskräftig vollzogen werden. Kommt es zum „harten Brexit“ ohne Übergangsphase, dürfte es zu chaotischen Verhältnissen in Großbritannien und in der EU kommen.  >> Artikel lesen

„Die Software hat den DataMatrix-Code entschlüsselt!“ – Derartige Fehlermeldungen dürften in den nächsten Wochen und Monaten noch häufiger auf den Abverkaufsbildschirmen in Apotheken erscheinen.  >> Artikel lesen

Als am 4. Juli 2018 krebserregende Verunreinigungen von Valsartan-Arzneimitteln bekannt wurden, dauerte es Wochen, bis auf europäischer Ebene reagiert wurde.  >> Artikel lesen

Am deutschen Versandapothekenhimmel verdichten sich dem Anschein nach die Versandapotheken. Doch es dürfte mehrere „Winning Horses“ geben.  >> Artikel lesen

CBD Hanföle liegen auf den ersten Plätzen bei Google Analytics und werden bei Amazon und Ebay vermehrt nachgefragt. Für Käufer von CBD Hanfölen gilt bislang: Cannabisprodukte mit maximal 0,2 Prozent Tetrahydrocannabinol (THC) werden nicht strafrechtlich verfolgt und gelten in Deutschland als legal. Was Käufer oft nicht wissen: einen medizinischen Nutzen bieten hauptsächlich die rezeptpflichtigen Cannabisformen.   >> Artikel lesen

Mehrheitlich nehmen Gesundheitsakteure die zunehmende Digitalisierung positiv wahr: 61 Prozent der Apotheker und 56 Prozent der Ärzte befürworten die Vorteile eines „digitalisierten Gesundheitswesens“. Sorgen bereitet allerdings das Thema „Schutz der sensiblen Patientendaten“. Zu Recht, finden IT-Experten  www.apomio.de  >> Artikel lesen

Reportagen

Der Teufel ist ein „Loser“

 

Marius Kanner ist kein Angsthase. Aber er hat beinahe ständig und vor fast allem Angst. Denn Kanner leidet an Schizophrenie. Schon fast sein halbes Leben lang.

Marius Kanner, der eigentlich anders heißt, geht bedächtig. Mit klobigen Schuhen tritt er in den Flur, auf seinem kurz geschnittenen braunen Haar einen großen weißen Kopfhörer. Der dunkle Parka verleiht dem noch jugendlichen Gesicht etwas Schweres. Kanners kräftige Finger zerren hektisch an den Schürsenkeln. „Die Schulferien waren schön. Es waren zwei Wochen lang fast keine Menschen im Bus“, erzählt er mir. Heute wird die Busfahrt für den Berliner wieder anstrengend. Bis er seine Arbeitsstätte erreicht. Dann ist er unter Freunden.

In sich selbst eingesperrt

Seit Jahren kämpft Kanner gegen Schizophrenie. Die psychische Störung verzerrt seine Wahrnehmung. Ob im Bus oder an der Haltestelle: Menschen rufen in ihm ein tiefes Unbehagen hervor. Er ängstigt sich vor ihnen. Vor allem vor solchen, die durch ihn hindurch sehen können und alles über ihn wissen. Auch vor einigen Arbeitskollegen, die ihn manchmal kritisieren. Und vor der Hölle. Genauso wie davor, bald zu sterben.

2017 hatte der heute 32-Jährige einen starken Schub. Seither ist es mit der Ruhe in ihm vorbei. Kanner fühlt sich eingesperrt in seinem Kopf, immerzu konfrontiert mit beunruhigenden Gedanken.

Als Kanner und seine Eltern 2003 erfahren, dass er unter Schizophrenie leidet, ist er 17 Jahre alt. Seine stille, zurückgezogene Art fiel nicht auf. Doch plötzlich erfand er immer neue Wörter. „Grito Lilo“ kam häufig aus seinem Mund, er lachte viel darüber. Wen oder was er damit meint, weiß niemand. Auch er selbst nicht. Neben seiner Sprache veränderte sich schließlich sein Verhalten. Zur Hochzeit der Schwester wollte er nicht ins Auto steigen. Und auch die vielen Menschen, die ihn in der Kirche begaffen könnten – den Gedanken ertrug er nicht. Also, blieb er zuhause.

Freunde fürs Leben?

Seine Mutter suchte lange eine passende Arbeitsstätte für ihn. Die Lehre zur Bürokraft war eine Sackgasse. Ein Sozialarbeiter empfahl die Arbeit in einer Werkstatt für Menschen mit geistigen und körperlichen Einschränkungen. Ein guter Rat: In einem Team von Menschen mit seelischen Beeinträchtigungen findet Kanner sogar Freunde. Sie ticken wie er, liegen ab und zu im Ruheraum nebenan. Lieben Essen. Und auch sie sind im Grunde gutmütige, wenn auch nach außen hin manchmal behäbige Menschen.

Nach der Arbeit gehen sie gemeinsam auf den Weihnachtsmarkt, trinken Glühwein und sprechen über die neuesten Blockbuster. Aber wenn ihn das Gerede anödet, zieht Kanner die Reißleine. „Zuhause liegen noch spannende Bluerays“, verabschiedet er sich unvermittelt und geht.

Arbeit, die Hoffnung macht

Auf dem Adventsbasar führt mich Marius Kanner stolz durch seine Arbeitsstätte. Kuchen, Weihnachtsgebäck und ein Blasorchester begrüßen die Gäste im Foyer. Im Gang auf dem Weg zum Arbeitsteam hängt ein Plakat mit der Aufschrift „Ein Mensch ohne Macke ist kacke“.

Es ist eine unaufgeregte, monotone Arbeit. Tagein tagaus: bekleben, verschließen. „Niveatüten“ steht auf einer der durchsichtigen Kisten im Raum. Daneben Reis, Öle, Gewürze. Dieser Ort ist keiner zum Fürchten. Doch Kanner möchte jetzt lieber in den Ruheraum. Hinter verschlossener Tür blickt er gelöst. Hier kann er frei reden. Einige Kollegen würden ihn in letzter Zeit häufig kritisieren. „Zu langsam bin ich“, formuliert er etwas umständlich. Dabei mache er seine Arbeit doch gut, sagt er und klingt beinahe zuversichtlich. >> Artikel weiterlesen

 

Keine einsamen Inseln

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Es ist ein sonniger Mittwochvormittag, ein warmes Aprillüftchen weht durch die kurzen Bäume am Rathaus in Berlin-Neukölln. In der Rathausvorhalle haben sich fünf Menschen zum Europawahlkampf versammelt. Doch wer Wimpel, Flyer, Kugelschreiber und Sonnenschirme erwartet hat, wird enttäuscht. Ein junger Mann mit Lockenkopf hält ein Schild mit der Aufschrift „Green New Deal“ eher wie ein Willkommensschild als wie ein Wahlplakat in die Höhe. Denn heute gehen die Wahlkämpfer der Bewegung DiEM25 nicht auf die Straße zum Stimmenfang, heute kommen die (potentiellen) Wähler zu ihnen, um sich bei der Registrierung helfen zu lassen. Die Aktion ist Teil der Kampagne Register-to-Vote. Bei den Wahlen zum Europäischen Parlament dürfen nämlich auch EU-Ausländer wählen, sie müssen sich dazu allerdings an ihrem Wohnort im Wählerverzeichnis registrieren lassen.  >> Artikel lesen